Die Befestigungsanlage und ihre Geschichte
Mitte 13. Jhdt.
Die neue Stadtmauer
Anfang des 19. Jahrhunderts
Anfang des 19. Jahrhunderts
29. August 1826
29. August 1826
29. August 1826
1831
1831
5. Oktober 1839
5. Oktober 1839
Der Besitzer der Herrschaft Friesach, Blasius Spitzer, brachte eine Klage gegen das Stadt-Dominium Friesach betreffs des Besitzes der Stadtbefestigungen ein. Die Stadt meinte, dass der ehemalige Verkauf der Herrschaft Friesach an Blasius Spitzer nicht die Stadtgrabenmauer, die 3 Tore und die Türme beinhaltet hatte.
5. Oktober 1839
20. Februar 1845
20. Februar 1845
Der Besitzer des Hauses Nr. 5 (heute: Schüttgasse 4), der bürgerliche Schuhmachermeister Franz Kaltenbrunner, erhielt die Erlaubnis, einen Kuhstall aus Steinen der Stadtringmauer zu erbauen. Dafür musste er zuvor 3 Gulden an das Stadtdominium bezahlen. Die Genehmigung erhielt der Schuhmacher, obwohl der Rechtsstreit zwischen dem Stadtdominium und der Herrschaft Friesach um die Stadtringmauer noch nicht entschieden worden war.
November 1845
November 1845
Das St. Veitertor, das Neumarktertor, sowie der Karner (Michaeli Kapelle) wurden abgetragen, um die Straße durch Friesach bauen zu können. Weitere Häuser mussten der Straße weichen.
November 1845
1892
1892
Die Ringmauer, der Zwinger und der Stadtgraben wurden der Stadtgemeinde geschenkt. Nur das Nutzungsrecht blieb bei der Familie Knapitsch.
1928
1928
Das Bundesdenkmalamt stellte den Stadtgraben und die Ringmauer unter Denkmalschutz.
1928
28. Juli 1939
28. Juli 1939
Der Stadtgraben ging laut einem Schenkungsvertrag vom 15. Juli 1939 in den Besitz der Stadt über. Die Familie Knapitsch erhielt das Nutzungsrecht für 30 Jahre. Das Fischereirecht verblieb für immerwährende Zeit bei der Familie Knapitsch. Heute ist das Fischereirecht bei Markus Möller.
1950
1950
Die Landesregierung lehnte den Antrag der Gemeinde Friesach zur Übernahme des Stadtgrabens ab, obwohl im März 1949 einige Landtagsabgeordnete, und im Juli 1950 das Bundesdenkmalamt dies befürwortet hatten.
1950
1. Jänner 1966
1. Jänner 1966
Die Gemeinde pachtete den Zwinger, um ihn zu sanieren und attraktiver zu gestalten.
Juni 1969
Juni 1969
Der östliche Teil des Stadtgrabenzwingers mit Toren, Rosensträuchern und vielem mehr war fertiggestellt und nun öffentlich zugänglich.
Juni 1969
Dezember 1977
Dezember 1977
Die Aufbauarbeiten beim Stadtgraben im Bereich Neumarktertor konnten abgeschlossen werden. Es erfolgten nun die Arbeiten an der Ringmauer vom Olsator Richtung St. Veitertor. Die Kosten für die Gemeinde beliefen sich zusammen mit der Renovierungsaktion Virgilienberg auf 800.000 Schilling in diesem Jahr.
Sommer 1984
Der ausgetrocknete Stadtgraben
Im Sommer 1984 war der südliche Teil des Stadtgrabens nahezu ausgetrocknet. Im Schlamm wurden verschiedene Kriegsrelikte gefunden. Der Postenkommandant Rudolf Rogl erzählte dazu:
„Der untere Teil war total ausgetrocknet, weil der Wasserspiegel bekanntlich gesunken ist. Von den Soldaten wurden beim Rückzug (1945) Waffen hineingeworfen. Dabei war auch Phosphormunition, die nun zu brennen begonnen hatte. Die Jugend zog das an. Ich habe sofort den Graben sperren lassen und die Feuerwehr ersucht mitzuhelfen, denn die Kinder sind ja trotzdem noch hineingesprungen. Denen hat es Spaß gemacht im Schlamm herumzuwühlen und vielleicht etwas zu finden, was natürlich immens gefährlich war. Ich habe dann auch den Entminungsdienst aus Graz angefordert, der die Kriegsrelikte aus dem unteren Teil des Stadtgrabens entfernt hatte.“ (Interview mit Rudolf Rogl)
Zu den Gründen des Austrocknens meinte der Altbürgermeister Maximilian Koschitz:
„Die Hauptschuld des abgesunkenen Wasserspiegels trägt meiner Meinung nach die Kanalisation, denn dadurch sank der gesamte Wasserspiegel im Friesacher Becken um mehr als einen Meter.
Zweitens hat auch die Asphaltierung sämtlicher Gassen in der Innenstadt dazu beigetragen.
Drittens mussten die einzelnen Häuser in diesem Bereich einschließlich der Dach- und Oberflächenwasser an die Kanalisation angeschlossen werden.
(Früher waren alle Gassen in Friesach ohne Asphalt. Die einzelnen Häuser hatten alle eine eigene Sickergrube, wohin das Regenwasser abgeleitet wurde. Jetzt wird alles in die Kläranlage eingeleitet. Das war ein schwerer Fehler, in die Natur einzugreifen. Damit ist der Wasserspiegel im Stadtgraben um 1,30m abgesunken. Das kann man nie wieder gut machen.)
Viertens wurde der südliche Teil Friesachs drainagiert, damit die Hauptschule und angrenzende Wohnsiedlung überhaupt gebaut werden konnte.
(Die Hauptschule Friesach wurde in ein Sumpfgebiet gesetzt, da wo die die Staber Teiche waren. Die dort ausgehobenen Gruben waren am nächsten Tag wieder voll Wasser. So hat man zwei große Entwässerungskanäle gebaut, einen herunter von der Petteneggallee, und einen von der Hauptschule Richtung Kaiserhäusl.)
Fünftens wurde das sogenannte „Micheldorfer Moor“ entwässert und nutzbar gemacht.
So waren wir gezwungen die Stadtgrabenmauern, die keinen Gegendruck hatten und eingestürzt waren, wieder aufzubauen.“ (Interview mit Maximilian Koschitz)
Als weitere Gründe des Absinkens des Wasserspiegels führte Gildwin Ressler an:
„… auch der Olsabach wurde in den 70er Jahren reguliert, um die betroffenen Siedlungsbereiche hochwassersicher zu gestalten. Das Bachbett wurde tiefer gelegt und begradigt und dadurch die Abflussgeschwindigkeit des Wassers erhöht … nicht zuletzt ist anzuführen, dass die Wasserentnahmen aus dem Grundwasserstrom in Friesach durch die Brunnen der Gemeinde-Wasserversorgungsanlage einerseits, und durch die Brunnenanlage des Freibades andererseits, in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen haben.“
Sommer 1984